Der zweite Monat.
Moin, Jana und Dominik hier. Wir melden uns von der Rettungswache in Eutin. In diesem Beitrag werden wir euch ein paar Eindrücke von unserem ersten Wachenpraktikum auf unserer
Lehrrettungswache vermitteln.
Nachdem wir in den ersten sechs Wochen die Schulbank gedrückt und uns viel theoretisches Wissen angeeignet haben, ging es in unserem ersten Wachpraktikum nun darum, die Theorie auch sicher in die Praxis umsetzten zu können.
Dieser Prozess hat überraschend viele Parallelen zu einem Thema, dass wir alle schon einmal durchlebt haben: Laufen lernen! Am Anfang stehen die einfache Ansprache von verschiedenen Patientengruppen und die erste Beurteilung unseres Patienten: kritisch oder nicht kritisch. In der Schule ist all das kein Problem, wir haben eine sichere, ruhige und warme Umgebung, stets einen oder mehrere Dozenten, die bei Fehlern eingreifen, und die Gewissheit, dass es sich um einen Mitschüler handelt, den wir „behandeln“, nicht um einen richtigen Patienten. Interessant und teilweise auch schwierig wird es nun, das erlangte Wissen auch unter schwierigen und lauten Bedingungen, wie sie beispielsweise bei einem Verkehrsunfalls ( VU ) vorkommen, sicher anwenden zu können.
Jana sind diese Eindrücke ihres ersten VU, bei dem sie mit ihrem Team als ersteintreffender RTW vor Ort war besonders stark im Gedächtnis geblieben. Der Lärmpegel, der auf einer vielbefahrenen Landstraße herrscht, erschwert die Kommunikation mit dem Patienten, sich mit dem einen Auge adäquat um diesen zu kümmern während man mit dem anderen Auge auf den fließenden Verkehr achtet, erfordert alles an Konzentration. Wenn es wie in diesem Fall auch noch mehrere Patienten gibt, um die es sich zu kümmern gilt, wird es schnell voll im Kopf von uns Azubis.
Um zu lernen, wie wir uns in Stresssituationen wie dieser richtig verhalten, kennt das Lernen auch während der Zeit auf den Lehrrettungswachen keine Pause. Ganz im Gegenteil: jede freie Minute wird zwischen den Einsätzen, der Vor- und Nachbereitung der Fahrzeuge, der Protokollierung und auch mal einer kurzen Pause zum Essen und Regenerieren genutzt, um den gelernten Stoff weiter zu vertiefen und praktische Handgriffe zu verinnerlichen.
Während eines Ausbildungstages den wir gemeinsam mit Katja und Maria sowie der freiwilligen Feuerwehr Timmendorfer Strand absolviert haben, ging es beispielsweise um die Immobilisation und patientengerechte Rettung von verunfallten- oder auch verschütteten Personen. In verschiedenen gestellten Einsatzsituationen haben wir uns gemeinsam mit den Kameraden der freiwilligen Feuerwehr immer wieder Szenarien gestellt, um sowohl die Zusammenarbeit intern in unserem Team als auch im Zusammenspiel mit der Feuerwehr, die uns bei der technischen Rettung unterstützte, zu üben. Dies taten wir um schließlich handlungssicherer zu werden und auf gegebenenfalls reale Einsätze gut vorbereitet zu sein.
Mittlerweile sind wir wieder in der Schule um den nächsten Block anzugehen, aber darüber werden Katja und Maria euch in ihrem nächsten Beitrag mehr berichten.
Bis dahin, bleibt gesund und viele Grüße aus Eutin!
Jana und Dominik