Hallo von der Wache Eutin!
Heute möchte ich euch von unserem neusten Azubitag berichten! Dieser fand am 16.08 in Grömitz statt.
Hier durften wir (Dominik und ich) mit unserer Praxisanleiterin Merle einen Tag bei der DGzRS auf dem Kreutzer „Felix Sand“ verbringen.
Wir durften das vierköpfige Team einen Tag lang begleiten und viele super spannende Eindrücke sammeln.
Doch vorab ein paar Fakten zur DGzRS und der Felix Sand.
Die Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger rettet und hilft seit rund 160 Jahren Menschen auf Nord- und Ostsee, die in Gefahr geraten sind. Das tun sie ohne Ansehen der Person und Ursache, nach ihrem Leitspruch „Wir fahren raus, wenn andere reinkommen“.
Seit ihrer Gründung 1865 haben die Seenotretter rund 86.000 Menschen gerettet oder aus Gefahr befreit- und das Ganze freiwillig, unabhängig und spendenfinanziert!
Zurzeit werden auf insgesamt 55 Stationen 20 Seenotrettungskreutzer und 40 Seenotrettungsboote unterhalten, auf denen rund 180 fest angestellte und etwa 800 freiwillige Seenotretter tätig sind.
Einer dieser Rettungskreutzer liegt in Grömitz: die Felix Sand. Mit einer Länge von 27,90 Metern, Breite von 6,20 Metern, einer Leistung von 3916 PS und einer Höchstgeschwindigkeit von 24 Knoten ist sie einer der drittgrößten Kreutzer, die die DGzRS unterhalten.
Im Dienst ist die Felix Sand seit Anfang 2021 und wurde im August desselben Jahres auf ihren heutigen Namen getauft. Die Besatzung besteht aus neun Festangestellten, von denen immer vier rund um die Uhr im Einsatz sind, in 14- Tage Schichten. Dazu kommen neun Freiwillige, um die Stammcrew bei Bedarf zu ergänzen.
Und so eine Besatzung durften wir Drei einen Tag lang begleiten!
Der Tag begann etwas später als geplant, denn die Besatzung hatten noch einen Einsatz in Travemünde, bei dem auf einer TT- Line Fähre im Maschinenraum ein Brand ausgebrochen ist.
Dementsprechend waren sie erst gegen 10 Uhr wieder zurück in Grömitz. Doch dann ging es los: uns wurde einmal der gesamte Kreutzer von der Brücke bis zum Maschinenraum gezeigt und erklärt, wo wir uns natürlich auch die medizinische Ausrüstung ganz genau angeschaut haben, und wir haben unsere Rettungswesten anprobiert und angepasst. Dann gab es nach ungefähr zwei Stunden auch schon Mittagessen, es wurde auf dem Steg direkt am Kretzer gegrillt.
Danach haben wir das Tochterboot „Saphir“ genauestens unter die Lupe genommen und auch hier wurde uns alles so genauestens erklärt, dass wir am Ende gar keine Fragen mehr stellen konnten.
Und dann kam auch schon der erste Teil des actionreichen Parts: wir sind mit dem Tochterboot vom Kreutzer ins Hafenbecken hineingerutscht und durften über die Ostsee fahren. Jeder von uns durfte das Mann- über- Bord- Manöver einmal selbst fahren um zu spüren, wie sich so ein Boot im Wasser verhält und worauf man alles achten muss.
Danach ging es zurück zum Kreutzer, auf dem die Saphir wieder „eingeparkt“ wurde.
Es ging auch direkt zum zweiten Action-Teil weiter: Wir haben uns Überlebensanzüge und weitere Sicherheitswesten angezogen und sind vom Kreutzer aus drei Metern Höhe ins Hafenbecken gesprungen! Und trotz dessen, dass wir schon vorher so gut es ging die Luft aus den Anzügen gemacht haben, sind wir wie Bojen direkt wieder aufgetaucht.
Nach dem Abspritzen der Anzüge, um diese wieder Salz- und Dreckfrei zu bekommen, konnten wir auch fast trocken wieder aussteigen.
Und dann war der Tag auch schon fast wieder vorbei: wir haben unsere Rettungswesten zurückgegeben, unsere Überlebensanzüge in die Trocknung gebracht und der Besatzung mit strahlenden Gesichtern für diesen tollen Tag gedankt.
Denn es war wirklich ein unglaublich aufregender, spannender und lehrreicher Tag, nach dem wir alle wunschlos glücklich nach Hause gefahren sind.
In diesem Sinne noch einmal ein riesengroßes Dankeschön an die DGzRS, dass ihr uns das ermöglicht habt!
Wenn ihr Lust habt, euch ein solchen Rettungskreutzer mal genauer anzuschauen, dann geht gerne mal auf die Internetseite www.seenotretter.de! Dort erfahrt ihr nochmal alles ganz genau über die DGzRS, von der Historie bis zur Rettungsflotte, und könnt dort auch einen virtuellen Rundgang über verschiedene Kreutzer machen. Es lohnt sich!
Und damit: bis zum nächsten Mal!
Jana